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    Nachlass Gutbier, Ludwig

    Signatur: Galerie Arnold/Gutbier

    Nachlass Gutbier, Ludwig

    Gutbier, Ludwig (1873-1951) [Bestandsbildner]

    1890-1952. - 8.00 lfm.. - Nachlass

    : 1873-1951. - Galerist; Mäzen; Verleger;Kunsthändler. - Gutbier trat 1890 mit dem Einjährigenzeugnis als Lehrling in das väterliche Geschäft ein. Nach einem 7semestrigen Gaststudium an der Allgemeinen Abteilung der TH Dresden, der Vervollständigung seiner englischen und französischen Sprachkenntnisse und einer Kunstreise nach Holland mit einem Abstecher nach London (1895), wo er die graphische Kunst kennen und lieben lernte, veranstaltete er 1896 eine Ausstellung zeitgenössischer englischer Handzeichnungen sowie eine Ausstellung von Graphik lebender deutscher Künstler, mit der er die Arbeiten von Slevogt, Leibl, Thoma und Liebermann für Dresden bekannt machte. Seine besondere Liebe galt seither der zeitgenössischen deutschen Graphik; ihr erschloß er den Kunstmarkt (zum Beispiel erwarb die Albertina in Wien auf Gutbiers Rat erstmalig neuere deutsche Handzeichnungen), richtete ihr ein eigenes Graphisches Kabinett in der Kunsthandlung Arnold ein und gründete den Verlag Ernst Arnold, mit dem er sie in Bildbänden einem breiteren Publikum zugänglich machte. 1898 erhielt Gutbier Prokura, 1901 wurde er Teilhaber an der väterlichen Kunsthandlung. Nach dem Tode des Vaters erweiterte er 1906 das Geschäft mit der Eröffnung der Galerie Arnold in der Schloßstraße, wo er zahlreiche Ausstellungen moderner Kunst (unter anderem Kolbe, Lehmbruck, Nolde, Munch und die Maler der ćBrücke̮) veranstaltete; 1909 erfolgte die Errichtung einer Zweiggalerie in Breslau. Ń 1927 mußte Gutbier die Räume in der Schloßstraße wieder aufgeben und kehrte in das Stammhaus der Firma zurück. 1930-33 veranstaltete er in den Vereinigten Staaten Ń zum Teil mit Unterstützung der Carl-Schurz-Foundation Ń Ausstellungen deutscher Graphik und konnte damit einen wertvollen Beitrag zur Propagierung der zeitgenössischen deutschen Graphik in Amerika leisten. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Gutbier, der sich als Kunsthändler und Mäzen stets auch für ćentartete̮ Kunst eingesetzt hatte, diffamiert, in seinen geschäftlichen Bemühungen behindert und schließlich 1936 zur Aufgabe von Haus und Geschäft gezwungen. Er fand in München, später in Rottach-Egern Aufnahme, betätigte sich jedoch nur noch gelegentlich als Kunsthändler. Ń Von der aus Dresden vor dem Zugriff der Nationalsozialisten und der Zerstörung geretteten Graphik übergab seine Witwe 1958 über 600 Blätter Ń darunter Arbeiten von Corinth, Liebermann, Slevogt, Barlach, Beckmann, Dix, Feininger, Kokoschka, O. Mueller und Nolde Ń als ćLudwig-Gutbier-Stiftung̮ der Staatlichen Graphischen Sammlung in München, die damit einen wesentlichen Teil ihres 1933-45 verlorenen Besitzes ersetzen konnte.;Inhaber der Kunstgalerie Arnold, Dresden, später München. - PND; NDB/ADB-online

    Bemerkung: Geschäftskorrespondenz mit Museen, Galerien, Künstlerverbänden und Künstlern, u.a. Max Feldbauer 1933-1946, Will Grohmann 1941-1943, Georg Kolbe 1940-1947, Käthe Kollwitz 1943-1947, Robert Sterl 1938-1943, Max Unold 1943-1946, Christian Schmidt-Rottluff 1945-1947; Geschäftsunterlagen des früheren Inhabers Ernst Arnold (Person-ID: 52963; Person-Erfassungsdatum: 2013-10-11; Person-Änderungsdatum: 2013-10-11)

    Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Verzeichnis

    DE-611-BF-110420