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    Nachlass Bleichröder, Familie

    Signatur: E Rep. 200-33

    Nachlass Bleichröder, Familie

    Bleichröder, Familie [Bestandsbildner], Bleichröder, Gerson von (1822-1893) [Bestandsbildner]

    1835-1939. - 0,90 lfm. - 23 AE. - Nachlass

    Inhaltsangabe: 1. Biographie Gerson Bleichröder, geboren 1822 in Berlin, trat mit siebzehn Jahren in das Bankhaus seines Vaters Samuel ein. Samuel Bleichröder hatte als Fabrikant, Heereslieferant und königlicher Hofparfumeur ein Vermögen erarbeitet, mit dem er eine Geldwechsel- und Lotteriestube gründete und aus der sich 1838 das Bankhaus Bleichröder entwickelte. Unter der Leitung von Gerson Bleichröder entwickelte sich das Bankhaus zu einem der führenden in Deutschland; das Haus bekam z.B. die Vertretung des Bankhauses Rothschild in Berlin übertragen. Wichtigstes Betätigungsfeld wurde die Finanzierung der Industrialisierung in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Handel mit Eisenbahnanleihen. Bleichröder war Hofbankier der Hohenzollern. Er platzierte Anleihen für die Zwecke des preußischen Staates und später des Deutschen Reichs. Für Otto von Bismarck war er nicht nur der Privatbankier, sondern wurde zum Vertrauten. Bleichröder konnte Bismarck hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen seiner Politik beraten, da er durch seine internationalen Kontakte, etwa zum Hause Rothschild, über wertvolle Informationen verfügte. Bleichröder wirkte außerdem als Mäzen. Seit 1851 war er mit Emma Guttentag verheiratet. Das Paar hatte vier Kinder: Johann (1853-1917), Georg, James (1859-1937) und Else (1865-1936). 1872 wurde Bleichröder auf Antrag Bismarcks als erster Jude, der nicht zum Christentum übergetreten war, in den erblichen Adelsstand erhoben. Gerson von Bleichröder starb 1893 in Berlin. Sein Bruder Julius Bleichröder wirkte ebenfalls im Bankhaus der Familie, stand jedoch nicht in gleichem Maße im öffentlichen Leben. Als Vertreter des liberalen Judentums pflegte er ein vielfältiges soziales Engagement. Er unterstütze die Stiftung für jüdische Studenten, die Armendirektion der Stadt Berlin und die Pestalozzistiftung. Julius Bleichröder hatte mit seiner Frau Adelheid sechs Kinder. Sein Sohn, der Arzt Fritz Bleichröder, setzte das soziale Engagement seines Vaters fort. Er starb 1938. 2. Bestandsbeschreibung Das Landesarchiv Berlin kaufte den Nachlass im Mai 1982. Er enthält: Gerson von Bleichröder: Testamente.- Bankhaus.- Ehrungen.- Glückwünsche.- 50jähriges Firmenjubiläum.- Nachrufe.- Fotografien: Hochzeitsfeier mit Bismarck, Bismarcks Rittergut Varzin, Kaiser Wilhelm I., Gerson v. Bleichröder auf dem Totenbett. Ehrung Johann von Bleichröders mit dem St. Stanislaus-Orden, 1884.- Fotoalben: Porträtfotos, Familienfotos, Reisen.- Postkarten.

    Bemerkung: Literatur: Stern, Fritz: Gold und Eisen. Bismarck und sein Bankier Bleichröder, Würzburg 1980.

    Weitere Findmittel: Datenbankrecherche im Landesarchiv Berlin

    DE-611-BF-120910