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Nachlass Elly Plischke
Signatur: E Rep. 400-57
Nachlass Elly Plischke
Plischke, Elly (1907-1999) [Bestandsbildner]
1907-1999. - Der Bestand umfasst 6 Akten. - Nachlass
Inhaltsangabe: 1. Biografische Angaben zu Elly Plischke (03.03.1907 - 23.05.1999) Marianne Elly Plischke wurde am 03. März 1907 als Tochter des Bergmanns Franz Gustav Plischke und seiner Ehefrau Emma in Jauer (Schlesien) geboren. 1917 wurde ihre Mutter von einem Kriegsgericht wegen der Organisation eines Streiks verurteilt und ausgewiesen; die Ehe ihrer Eltern wurde geschieden. Die Mutter zog nach Berlin und holte ihre Tochter 1919 nach. Elly Plischke begann eine Schneiderlehre, die sie 1925 beendete. Sie blieb ledig. Früh engagierte sie sich politisch: 1925 wurde sie Mitglied im Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) und wirkte dort als Schriftführerin. Im selben Jahr trat sie dem Arbeitersportverein "Fichte" bei und organisierte sich gewerkschaftlich im Schneiderverband. Im Oktober 1926 wurde sie Mitglied im Berliner Volks-Chor, einem Chor des Arbeiter-Sänger-Bundes. 1929 konnte sie ihrem Wunsch, Chorleiterin zu werden, durch eine Freistelle an der Musik-Hochschule entsprechen, wurde jedoch schon 1930 aus politischen Gründen wieder relegiert. Im Januar 1930 wurde sie Mitglied der KPD und der "Roten Hilfe"; von 1930-1931 besuchte sie einen Parteilehrgang für Agitation und Propaganda. Danach nahm sie ihre Arbeit als Schneiderin wieder auf. Ab 1933 arbeitete sie in einem Atelier für Film, Bühne und Mode, das später den Modewerkstätten der Ufa angegliedert wurde. Sie wurde mehrfach dienstverpflichtet, u.a. in den Rüstungsbetrieb Apparatebau Neumann & Born, aus dem sie 1944 entlassen wurde. Während der NS-Zeit war Elly Plischke aktiv in einer Zelle des illegalen Widerstandes tätig. Nach Kriegsende engagierte sie sich in den damaligen Frauenausschüssen und arbeitete in den Nähstuben. 1946 wurde sie Mitglied der SED. Von 1946 bis 1948 nähte sie in Ferch bei Potsdam Kleidung für Frauen der SMAD. Danach bei der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK) beschäftigt, übernahm sie 1950 die Position der Werkstattleiterin in den Vereinigten Wirtschaftsbetrieben der Regierung (VWR) und wechselte 1951 als Buchhalterin und später als Abteilungsleiterin zu den Versorgungsbetrieben der DDR. Von 1959 bis 1964 arbeitete an der Parteihochschule der SED "Karl Marx" als Buchhalterin und wechselte dann für zehn Jahre in die Verwaltung der URANIA. 1974 zwang sie eine schwere Erkrankung in den Ruhestand. Elly Plischke erhielt zahlreiche staatliche und gesellschaftliche Auszeichnungen. Ihrem Interesse am Chorgesang blieb sich Elly Plischke über viele Jahrzehnte lang treu. 1985 gründete sie aus einer Singegruppe von sieben Frauen und einem Pianisten heraus den Chor des Veteranenclubs der Volkssolidarität "Otto Dunkel", der über zehn Jahre bestand. Noch 1997 engagierte sie sich mit einem Aufruf an sangesfreudige Senioren, im gemischten Senioren-Chor "Intermezzo" mitzusingen. Elly Plischke verstarb am 23. Mai 1999 in Berlin-Neukölln. 2. Bestandsinformation Das Landesarchiv Berlin erhielt die Dokumente im Juli 2016 aus Privathand als Schenkung. Neben biografischen Unterlagen sind die Archivalien zu Berliner Chören hervorzuheben. Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: LAB, E Rep. 400-57, Nr. …Weitere Findmittel: Datenbankrecherche im Landesarchiv Berlin
DE-611-BF-128345