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Handakten Alfred Marx, Landgerichtspräsident
Signatur: Q 3/12
Handakten Alfred Marx, Landgerichtspräsident
1933-1977 [1933-1977]. - 92 Büschel. - Nachlass
: Die Unterlagen, die in dem Bestand aufbewahrt werden, berichten nur wenig vom Leben Alfred Marx, vielmehr spiegeln sie seine Tätigkeit als Kläger und Ermittler bei Spruchkammerverfahren und seine Funktion als Zeitzeuge wider. Der Bestand enthält im ersten Teil vor allem Abschriften und Kopien von Erlassen, Verfügungen, Dokumenten, die die Verfolgung jüdischer Mitbürger besonders in Württemberg während der NS-Diktatur belegen, sowie Namenslisten von in einzelnen Orten wohnhaft gewesen Juden. Daneben finden sich Unterlagen aus Wiedergutmachungs- und Rückerstattungsverfahren aus der Nachkriegszeit. Interessant sind die Akten des Verfahrens gegen den Polizeiinspektor Willi Egle aus Heilbronn, die einen tiefen Einblick in die Organisation und Willkür der Judendeportationen aus dem Kreis Heilbronn im Jahr 1942 geben. Erschütternde Dokumente über das Schicksal jüdischer Bewohner nordwürttembergischer Gemeinden sind im Abschnitt "Deportation der Juden" vereint. Der letzte Abschnitt umfasst umfangreiche Unterlagen der Gemeinde Talheim im Kreis Heilbronn. Akten der Gemeinderegistratur, die vor allem die jüdischen Einwohner Talheims betrafen, gelangten in die Handakten von Alfred Marx. Sie spiegeln ihre Verfolgung, Diskriminierung und Ausbeutung durch staatliche und kommunale Stellen aber auch durch die "arischen" Gemeindemitglieder wider.DE-611-BF-22270