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Bestand Goethe, Johann Wolfgang von / AktenkopienGoethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung WeimarBestand Goethe, Johann Wolfgang von / Aktenkopien

Bestand Goethe, Johann Wolfgang von / AktenkopienGoethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar ; Bestand Goethe, Johann Wolfgang von / Aktenkopien


7 Archivkästen

Einleitung: Das im Zusammenhang mit Goethes amtlicher Tätigkeit erwachsene Schriftgut wird in der Regel nicht im Goethe- und Schiller-Archiv (GSA)verwahrt. Vielmehr wurde es in den Registratur bildenden Behörden, Kollegien und Kommissionen zu den Akten genommen. Diese Aktenbestände erfuhren im Laufe der Zeit unterschiedliche Schicksale und gelangten nur teilweise in das zuständige Archiv - das heutige Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar (THStA) - wo sie kriegsbedingt erhebliche Verluste erlitten.Die Akten der Oberaufsicht über die unmittelbaren Anstalten für Wissenschaft und Kunst (kurz: Oberaufsicht) sowie ihrer Vorgängerkommissionen kamen im 19. Jahrhundert in das (Haupt-) Staatsarchiv Weimar. Dort waren sie in den Bestand des Kultusdepartements eingegliedert. Im Zweiten Weltkrieg wurden diese Akten aus Sicherheitsgründen in ein Depot in Bad Sulza, einer damaligen Zweigstelle des Thüringischen Staatsarchivs Weimar, ausgelagert, wo sie 1945 gegen Kriegsende bzw. in den Nachkriegswirren durch Brand vernichtet wurden. Abgesehen von einigen wenigen Originalfaszikeln, die teils im GSA, teils im THStA Weimar überliefert sind, haben sich keine Akten dieses langjährigen Arbeitsbereiches Goethes im Original erhalten. Jedoch sind in nicht unerheblichem Umfang Gegenüberlieferungen, Drucke und Abschriften erhalten geblieben, die als wichtige Substitute für die verlorengegangenen Originale dienen.Der Erhalt der Aktenkopien ist u. a. einem besonderen Umstand der Editionsgeschichte des Goethe-Nachlasses zu danken, denn die Bearbeiter der Weimarer Ausgabe (WA; insbesondere der Abteilung IV, Goethes Briefe) verwerteten bei ihren Vorarbeiten auch einige Staatskanzleiakten und Akten anderer Ämter, vor allem aber die amtliche Registratur der Oberaufsicht, die sich damals im Staatsarchiv befand. Da die Bearbeiter im Hinblick auf die Abgrenzung zwischen Briefen und amtlichen Schriftstücken unsicher waren, wurde eine Reihe von seinerzeit als Briefe deklarierten Schriftstücken in die WA aufgenommen. Andere Texte haben sich als Abschriften und Exzerpte im GSA erhalten. Sie bilden den Bestand 31. Diese mehr als 50 Jahre nach Goethes Tod entstandenen Abschriften besitzen zwar als Ersatzüberlieferung einen enormen Quellenwert, bieten jedoch eine etwas problematische Textgrundlage. So ist erkennbar, dass, je nach Fähigkeit des Abschreibers, die Abschriften mehr oder weniger vom Original abweichen. Es können Lesefehler auftreten, und nicht immer sind Bearbeitungsvermerke und Korrekturen, die die Originale enthalten, auch auf der Abschrift nachgewiesen. Dennoch handelt es sich um einen unverzichtbaren Ersatz für Teile des vernichteten originalen Quellenmaterials. Da jedoch nur Goethe-Texte aufgenommen wurden, fehlen allerdings die mit ihnen korrespondierenden Schriftstücke, wie Bezugs- oder Antwortschreiben, was die Rekonstruktion der Zusammenhänge erschwert. Im hier vorliegenden Bestand 31 befinden sich vor allem Abschriften über die wissenschaftlichen Anstalten in Jena (das botanische, zoologische, mineralogische, anatomische und chemische Institut, das Landschaftskollegium, die Sternwarte, die Tierarzneischule, die Naturforschende Gesellschaft, das Münzkabinett, die Zeichenschule) sowie über Kunstangelegenheiten (z.B. zur Steindruckerei). Eine wenige Abschriften betreffen die Großherzogl. Sächsische Weimarer Bibliothek und die Universitätsbibliothek Jena. Darüber hinaus finden sich Auszüge aus den Schlossbauakten, Theaterakten, Universitätsakten, Akten der akademischen Immediat-Finanzkommission, Akten zum Bergbau, zum Straßen- und Wegebau sowie Exzerpte aus etlichen Personalakten.Bislang war der Bestand 31 nur äußerst sporadisch erschlossen. Eine computergestützte Verzeichnung des Bestandes war dringend notwendig. Die im Jahre 2012 vorgefundene Lagerung des Bestandes wurde im Wesentlichen so beibehalten, um größere Umsignierungsarbeiten, die das Zuordnen zu Druckorten erheblich erschweren würden, zu vermeiden. In manchen Fällen wurden bestehende Signaturen weiter untergliedert, um die Erschließung zu vereinfachen. All diese Eingriffe sind über Konkordanzen nachvollziehbar.Insbesondere die Druckorte der bei Irmtraut und Gerhard Schmid veröffentlichten Abschriften aus diesem Bestand wurden in der Archivdatenbank dokumentiert, was in diesen Fällen eine ausführliche Einzelverzeichnung erforderte.Titelangaben folgen im Wesentlichen den auf den Umschlagmappen der Abschriften befindlichen Angaben zum originalen Aktentitel. Wurden Hinweise zur ursprünglichen Registratur bzw. zur ursprünglichen Tektonik überliefert, so wurden auch diese mit verzeichnet. Bei Titelakten wurde darüber hinaus, wenn möglich, die Bezeichnung des ehemaligen Titels in runden Klammern nach der Titelnummer angefügt, um dem Nutzer die Zuordnung zum ehemaligen Kontext zu erleichtern.Laufzeitangaben der originalen Akten wurden - wenn bekannt - in runden Klammern hinter die erste Titelzeile gesetzt, wohingegen im eigentlichen Datumsfeld die Daten der tatsächlich als Abschrift vorliegenden Dokumente festgehalten wurden.Verkürzte Angaben zu Personennamen im ursprünglichen Titel wurden, wenn sie aufgelöst werden konnten, im Titelfeld in vollständiger Form niedergeschrieben. Die Verzeichnung erfolgte durch Dr. Gabriele Klunkert und wurde im Januar 2013 abgeschlossen.

https://ores.klassik-stiftung.de/ords/f?p=401:70:::::p70_region,p70_seite,p_bnr:2,1,31 (Bestand Goethe, Johann Wolfgang von / Aktenkopien in der Online-Archivdatenbank des Goethe- und Schiller-Archivs)

DE-2060-BE-31, http://kalliope-verbund.info/DE-2060-BE-31

Modifikation: 13. Februar 2013 ; Synchronisierungsdatum: 2022-05-04T15:10:54+01:00