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Nachlass Julius AsbachStadtarchiv (Düsseldorf)Nachlass Julius AsbachSignatur: 4-1-0

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Nachlass Julius AsbachStadtarchiv (Düsseldorf) ; Nachlass Julius Asbach

Signatur: 4-1-0


Asbach, Julius (1854-1908) [Bestandsbildner]

1815-1906. - 1 Karton. - Nachlass

Biographische Notiz: Dr. phil Caspar Wendelin Julius Asbach, geboren in Oberdollendorf, Kr. Sieg, den 24. August 1854, katholisch, besuchte seit Herbst 1868 das Gymnasium zu Bonn, welches er 1874 mit dem Reifezeugnis verließ. Seit Herbst dieses Jahres widmete er sich an der Universität Bonn philologischen und historischen Studien, erlangte am 11. Dezember 1878 den philosophischen Doktorgrad und bestand im Juli 1879 die Staatsprüfung. Das Probejahr legte er mit Genehmigung der vorgesetzten Behörde vom 1. Oktober 1879 am Gymnasium zu Bonn ab; nach fünfjähriger kommissarischer Beschäftigung wurde er von hier am 1. April 1885 als ordentlicher Lehrer am städtischen Realgymnasium zu Köln definitiv angestellt und durch Verfügung vom 21. April 1887 an das Gymnasium zu Bonn zurückberufen. Aus dieser Stellung, die er erst mit Beginn des Wintersemesters antreten konnte, schied er nach anderthalbjähriger Thätigkeit wieder aus." (s. 4-1-0-3/13)Julius Asbach trat am 10.051889 seine Stelle als Rektor des Prüm'schen Progymnasiums an. Es gelang ihm, während seiner achteinhalbjährigen Tätigkeit in Prüm, aus der Lehranstalt ein "Voll-Gymnasium" zu machen. Von Prüm übernahm Julius Asbach am 1. April 1899 die Stelle des öniglichen Gymnasial-Direktors am Königlichen Hohenzollern-Gymnasium in Düsseldorf. Er nahm Wohnung in der Alleestraße 32, wo er bis zuletzt gemeldet war.Als engagierter Lehrer und Direktor vertrat er den Grundsatz, "dass der Geist es sei, der lebendig mache, der Buchstabe aber töte". In diesem Sinn waren wohl seine Unterrichtsstunden und seine Leitung des Lehrerkollegiums von Großzügigkeit und Freundschaftlichkeit gezeichnet: Julius Asbach vertrat die Meinung, dass die Schule die Aufgabe habe, die Schüler das Arbeiten zu lehren, damit sich die Liebe zur Arbeit entwickeln könne.Neben seinen schulischen Aufgaben beschäftigte Julius Asbach die römisch-germanische Altertumsforschung. So setzte er sich dafür ein, dass die Geschichte der römischen Besatzung in Deutschland aufgearbeitet wurde. Er liebte die europäischen Kulturen im Mittelmeerraum, die lateinische Sprache, die für ihn nicht nur "Kirchensprache sondern Kultursprache schlechthin" war und die griechische Sprache "ohne die wir unsere Dichter nicht verstünden." (Gemeint waren J. W. von Goethe (1749-1832), F. von Schiller (1759-1805), J. J. Winkelmann (1717-1768) und G. E. Lessing (1729-1781). Im Jahr 1890 war Julius Asbach Erster Vorsitzender des Vorstandes der "Gesellschaft für Altertumskunde in Prüm" und im Jahr 1896 wurde er zum Korrespondenten für Denkmalpflege ernannt.Am 16. März 1905 heiratete er Anna Gründgens aus Aachen (s. Totenschein). Seit 1906 stand Julius Asbach mit vielen Archiven in mühsamem Kontakt, um seinen Plan, eine Biographie über den General Ludwig Roth von Schreckenstein (1789-1858) zu schreiben, zu verwirklichen. Dieses Werk wurde letzlich 1907 vom Verlag DuMont-Schaubert, Köln, herausgegeben.Dr. phil. Caspar Wendelin Julius Asbach starb im Alter von 54 Jahren am 05.02.1908 in Düsseldorf. Seine Freigrabstätte auf dem Südfriedhof in Düsseldorf wurde bis zum 31.12.1971 von der Stadt Düsseldorf unterhalten und wurde danach aufgehoben. Sein Totenzettel befindet sich in der Totenzettel-Sammlung des Stadtarchivs Düsseldorf, eine Kopie davon ist nachfolgend beigefügt.

Literaturhinweise: Asbach, Julius: Die Napoleonische Universität in Düsseldorf 1812/13. In: Jahresbericht des Königlichen Gymnasiums. Düsseldorf, 1898/1899. (Nr. B 78), Asbach, Julius: Heinrich Heine und das Düsseldorfer Lyzeum. In: Allgememeine Zeitung, 1899. (Nr. H 460), Asbach, Julius: Darf das Gymnasium seine Prima verlieren? Düsseldorf, 1899. (Nr. C 159), Asbach, Julius: Das Düsseldorf Lyceum unter bairischer und französischer Herrschaft. In: Jahresbericht des Königlichen Gymnasiums. Düsseldorf, 1899/1900. (Nr. C 166), Asbach, Julius: Zur Geschichte und Kultur der römischen Rheinland. Berlin, 1902, Asbach, Julius: Karl Kiesel zum Gedächtnis. In: Jahresbericht des Königlichen Gymnasiums. Düsseldorf, 1903/1904 (Nr. C 142), Asbach, Julius: Zur Charakteristik Karl Wilhelm Kortüms. In: Festschrift zur Feier des Einzugs in das neue Schulgebäude des Königlichen Gymnasiums am 30. Juni 1906. Düsseldorf, 1906 (Nr. C 183)

http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/fortgeschrittene/tektonik/deposita/findbuecher/4_1_0asbach.pdf (PDF-Findbuch)

Bemerkung: Im Nachlass enthalten sind vor allem persönliche Papiere (Briefe, Zeugnisse) sowie eine Materialsammlung (Archivrecherchen) zu seinem 1907 erschienenen Buch über Freiherr Ludwig Roth von Schreckenstein.

Ordnungszustand: Geordnet

Angaben zur Herkunft:Der Eingang der Unterlagen des Nachlasses des Dr. phil. Caspar Wendelin Julius Asbach ist dem Stadtarchiv leider nicht bekannt. (Es dürfte sich jedoch um die Zeit während der Dienstzeit des ersten Stadtarchivars in Düsseldorf, Professor Dr. Paul Wentzcke (1912-1935), handeln.) Die Sammlung besteht aus persönlichen, familiären Unterlagen, die bis an den Anfang des 19. Jahrhunderts reichen. Schul- und kulturpolitisch interessant sind die Zeugnisse und Bescheinigungen aus der Schülerzeit des Nachlassers (1860er/1870er Jahre) sowie erhalten gebliebene Statuten für Vereine und Gesellschaften denen Julius Asbach als Wissenschaftler angehörte sowie "Instructionen" für Schuldirektoren aus den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Neben aufschlussreichen Mitteilungen in Schriftwechsel und Zeitungsartikeln über die seinerzeit angestrebten Schulreformen, zeugt ein weiterer wichtiger Teil der Sammlung von Julius Asbachs Recherchen bei verschiedenen deutschen Archiven für seine Biographie über den Freiherrn Roth von Schreckenstein - ein Buch, das 1907 im Kölner Verlag DuMont-Schaubert erschienen ist und in der Presse unterschiedliche Besprechungen erhielt (s. 4-1-0/7).

DE-611-BF-17212, http://kalliope-verbund.info/DE-611-BF-17212

Erfassung: 23. Januar 2007 ; Modifikation: 27. November 2013 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T15:51:17+01:00