Detailinformationen
Nachlass Hans Morgenthaler Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) Nachlass Hans Morgenthaler Signatur: SLA-HaMo
Nachlass Hans Morgenthaler Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Nachlass Hans Morgenthaler
Signatur: SLA-HaMo
Morgenthaler, Hans (1890-1928) [Bestandsbildner]
1916 bis 1993. - 2 Laufmeter
Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen..
Biographische Angaben: Hans Morgenthaler, auch HaMo bzw. Hamo genannt, wurde am 4. Juni 1890 in Burgdorf geboren. Er besuchte dort das Gymnasium. Von 1909 bis 1914 studierte er an der ETH Zürich Zoologie und Botanik (mit Doktorgrad abgeschlossen) und von 1916 bis 1917 an der Universität Bern Geologie. Drei naturwissenschaftliche Publikationen. Im Alter von 21 Jahren erlitt er auf einer Bergbesteigung Erfrierungen an den Händen, die zur Amputation fast aller vorderen Fingerglieder führten. Von 1917 bis 1920 war er als Geologe in den Urwäldern von Siam (Thailand) im Auftrag einer Schweizer Minenfirma auf der Suche nach Bodenschätzen unterwegs. Eine Malariaerkrankung zwang ihn nach Zürich zurück, wo man überdies eine Tuberkulose bei ihm feststellte, was ihn in der Folge zu mehrmaligen Kuraufenthalten in Arosa, Davos und in Montana zwang und schliesslich am 16. März 1928 zum frühen Tod führte. Nach seiner Rückkehr aus Siam, mit Ersparnissen, von denen er über Jahre leben konnte, schrieb Morgenthaler zwei Bücher über seine Erlebnisse und Erfahrungen im fernen Osten: "Matahari. Stimmungsbilder aus den malayisch-siamesischen Tropen" (1921, 1987; Übersetzungen in Holländisch und Englisch) und "Gadscha puti. Ein Minenabenteuer" (posthum 1929). Morgenthalers Spezialität waren knappe Prosatexte von stark subjektiver Färbung. Weitere Werke: "Ihr Berge" (1916, 1996), "Ich selbst. Gefühle" (1923) und der Roman "Woly. Sommer im Süden" (1924, 1982, 1990). Posthum erschienen ausser Gadscha puti die Gedichtbände "Das Ende vom Lied" (1930) und "Totenjodel" (1970) sowie der Roman "In der Stadt. Die Berichte des Karl von Allmen" (1950, 1981). Die letzten acht Jahre seines kurzen Lebens verbrachte Hans Morgenthaler als freier Schriftsteller abwechslungsweise in Zürich und Bern sowie in Graubünden und im Tessin, wo er sich mit Hermann Hesse anfreundete. Er unternahm Vortragreisen, schloss Freundschaften, verfasste Rezensionen und Feuilletons, zeichnete und malte. Nach einer zerbrochenen Beziehung verbrachte Morgenthaler 1925 ein halbes Jahr in der psychiatrischen Klinik Waldau bei Bern. Ein Jahr vor seinem Tod fand er in der Zahnärztin Marguerite Schmid die lebenslang gesuchte Geliebte und Gefährtin. Umfang und Inhalt der Dokumente: A: Werke: Notizen und Manuskripte u.a. von "Gadscha puti", "In der Stadt" und Gedichten, Agenden und Notizbücher. B: Briefe: Von und an Hans Morgenthaler, Briefe von Hermann Hesse, Emmy Ball-Hennings, Ernst und Otto Morgenthaler, Dr. Walter Morgenthaler, Elisabeth Bührer-Thommen u.a. C: Lebensdokumente: Dienstbüchlein, Fotos. D: Sammlungen: Alben mit eingeklebten Rezensionen, Bilder und Zeichnungen, Bücher (Erstausgaben und Übersetzungen).Morgenthaler, Hans (1890-1928) [Abgebildet]
https://www.helveticarchives.ch/archivplansuche.aspx?ID=165109 (Bestandsbeschreibung in HelveticArchives) http://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-37561 (Online-Inventar des Schweizerischen Literaturarchivs)
Erwerbung: Teilnachlass aus dem Besitz von Sascha und Ernst Morgenthaler: Kauf , 1977.Teilnachlass aus dem Besitz von Hans Morgenthalers letzter Freundin Margrit Schmid: Geschenk von Kurt und Hanni Marti-Morgenthaler, 1996.
Bevorzugte Zitierweise: Schweizerisches Literaturarchiv (SLA). Nachlass Hans Morgenthaler. Der literarische Nachlass von Hans Morgenthaler gelangte in zwei Teilen ins Schweizerische Literaturarchiv. Der erste Teilnachlass kam aus dem Besitze von Ernst und Sascha Morgenthaler. Ernst Morgenthaler war Maler, Vetter und Bezugsperson von Hans Morgenthaler. Dieser Teil wurde 1977 durch Kauf aufgenommen in die Handschriftenabteilung der damaligen Schweizerischen Landesbibliothek, heute Nationalbibliothek, und dort unter der Signatur Ms Lq 400 abgelegt. Zwanzig Jahre später schenkten der Berner Schriftsteller Kurt Marti und dessen Frau Hanni Marti-Morgenthaler einen zweiten Teilnachlass dem Schweizerischen Literaturarchiv; dieser Teil stammte aus der Hinterlassenschaft von Marguerite Schmid, der letzten Freundin von Hans Morgenthaler. Im vorliegenden Nachlass-Verzeichnis sind die beiden Teile zusammengeführt worden. Zu den Dokumenten der Signatur Ms Lq 400 existiert ein Katalog auf Karteikarten, der mit dem vorliegenden Inventar obsolet geworden ist. Verwandtes Material: Ein Konvolut von Briefen und Gedichten Hans Morgenthalers befindet sich im Nachlass Hermann Hesse
CH-000015-0-165109, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-165109
Erfassung: 2008-03-14 ; Modifikation: 2020-04-30