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Nachlass Robert SaitschickSchweizerisches Literaturarchiv (SLA)Nachlass Robert SaitschickSignatur: SLA-Saitschick

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Nachlass Robert SaitschickSchweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Nachlass Robert Saitschick

Signatur: SLA-Saitschick


Saitschick, Robert (1868-1965) [Bestandsbildner]

1885 bis 1965

Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen..

Biographische Angaben: Robert Saitschick wurde am 24.4.1867 (teilweise 1868) in Mstislawl (Russland, heute Weissrussland) geboren, ab 1899 ist er Bürger von Zürich. Gestorben am 29.1.1965 in Horgen.Anfangs 1880er Jahre Übersiedlung nach Wien, dort Studium der Literaturwissenschaft. In Bern Abschluss des Studiums und Promotion 1890 mit einer rechtshistorischen Arbeit: "Beiträge zur Geschichte der rechtlichen Stellung der Juden namentlich im Gebiet des heutigen Österreich-Ungarn vom zehnten bis sechzehnten Jahrhundert". Privatdozent in Bern (1889/90) und Neuchâtel (1894/95), dazwischen diverse Auslandaufenthalte in Berlin, Genf und Paris mit schriftstellerischer Tätigkeit. Ab 1895 bis 1914 Dozent für slavische Sprach- und Literaturwissenschaft an der ETH Zürich. 1915 erfolgt der Ruf an die Universität zu Köln (ehem. Handelshochschule Köln) für eine Professur der Ästhetik und Philosophie. Nach seiner Emeritierung in Köln 1925 Wohnsitz in Ascona und Ausweitung der schriftstellerischen Tätigkeit, Radiovorträge und Lesungen in Deutschland und der Schweiz. Die letzten Lebensjahre lebte er in Oberrieden bei Zürich.Thematisch bewegte sich Saitschick zwischen Lebensphilosophie, Politik, Geschichte, Literatur- und Kulturgeschichte, stets geprägt von seinem starken christlichen Glauben. Gegen 50 Publikationen zu so verschiedenen Schwerpunkten wie der italiensichen Renaissance; Bismarcks Politik; Biografien von Religionsführern; Historische Anekdoten und christliche Lebensweisheiten. Dokumentiert ist Saitschicks Wissenshorziont in seinem Zettelkasten. Nachhaltig berühmt wurde Saitschick unter Bibliophilen in ganz Europa, da er - selbst universal gebildet und verschiedensten Sprachen mächtig – mindestens zwei umfangreiche Bibliotheken aufbaute. Die berühmtere mit etwa 30'000 Bänden ist durch einen sechsbändigen Katalog dokumentiert: "Die Bibliothek Robert Saitschick. Leipzig und Stuttgart, 1927". Die politische Lage und seine persönliche Situation zwangen Saitschick jeweils zur Veräusserung der Sammlungen. Über die Jahre korrespondierte Saitschick mit einer Vielzahl von Hörern, die gerade in den Zeiten während und nach dem Dritten Reich Halt und Rat suchten. Saitschick vermittelte und beschaffte Arbeitsstellen, Kontakte für Auswanderer, Bücher, Medikamente; begleitete junge Wissenschaftler und Autoren auf ihrem Weg und liess sich am liebsten Batjuschka, Väterchen, nennen. Umfang und Inhalt der Dokumente: Der Nachlass umfasst Werkmanuskripte, Briefe, Lebendsdokumente und Sammlungen, die teilweise von Robert Saitschick selbst, teilweise von ihm nahe stehenden Personen angelegt worden sind.

https://www.helveticarchives.ch/archivplansuche.aspx?ID=165127 (Bestandsbeschreibung in HelveticArchives)http://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-48560 (Online-Inventar des Schweizerischen Literaturarchivs)

Erwerbung: Der Nachlass wurde nach Saitschicks Tod von Wilhelm und Marieliese Schwegler, Oberrieden ZH, verwaltet und durch diese 1970 der Landesbibliothek geschenkt. In zwei Tranchen wurde der Nachlass 1970 und 1976 von der Landesbibliothek übernommen. Zum Zeitpunkt der Schenkung befand sich der Zettelkasten bei Dr. Corti in Winterthur und einige Briefe bei Gottfried Edel. Der Zettelkasten wurde ebenfalls an die Landesbibliothek übergeben, bei den Briefen ist die Situation unklar, da die Korrespondenz im Nachlass definitiv Lücken aufweist.

CH-000015-0-165127, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-165127

Erfassung: 2008-03-14 ; Modifikation: 2022-01-25