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Archiv Ilma Rakusa Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) Archiv Ilma Rakusa Signatur: SLA-Rakusa
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Archiv Ilma Rakusa Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Archiv Ilma Rakusa
Signatur: SLA-Rakusa
Rakusa, Ilma (1946-) [Bestandsbildner]
1965 bis 2022. - 28 Laufmeter
Biographische Angaben: Ilma Rakusa wurde als Tochter einer Ungarin und eines Slowenen am 2. Januar 1946 im slowakischen Rimavská Sobota geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Budapest, Ljubljana und Triest. Im Alter von fünf Jahren kam sie nach Zürich, wo sie die Volksschule und das Gymnasium besuchte. Nach der Matura 1964 studierte sie Slavistik und Romanistik, mit Auslandsemestern in Paris (1965/66) und Leningrad (1969). 1971 promovierte sie mit "Studien zum Motiv der Einsamkeit in der russischen Literatur", danach arbeitete sie als Assistentin und ab 1977 als Lehrbeauftragte am Slavischen Seminar der Universität Zürich. Vielstimmigkeit und Vielseitigkeit charakterisieren ihr herausragendes Werk. Als literarische Übersetzerin aus dem Russischen, Serbokroatischen, Französischen und Ungarischen hat sie bedeutende Autorinnen und Autoren wie Marina Zwetajewa, Marguerite Duras, Leslie Kaplan, Imre Kertész, Péter Nádas, Danilo Kiš, Alexej Remisow, Michail Prischwin, Anton Tschechow u.a. übertragen; als Literaturvermittlerin, Herausgeberin, Gutachterin und Rezensentin für zahlreiche renommierte Verlage und Zeitungen gearbeitet. Als Autorin ist sie eine poeta docta, sie hat ein aussergewöhnlich vielseitiges und sprachsensibles Oeuvre geschaffen, das Gedichte, Erzählungen, Kurzromane, Dramolette, autobiographische Erinnerungen, Journale, mehrere Poetik-Vorlesungen sowie Essays zur russischen Literatur und zu den Literaturen Ost- und Südosteuropas umfasst. Ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt, darunter auch ins Arabische und Japanische. Seit 1996 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für ihr literarisches und übersetzerisches Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1991 mit dem Petrarca-Übersetzerpreis, 1998 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, 2003 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und 2004 mit der Johann-Jacob- Bodmer-Medaille. 2009 erhielt sie für ihr Erinnerungsbuch "Mehr Meer" den Schweizer Buchpreis, 2015 den Manès-Sperber-Preis. Im Februar 2017 wurde ihr der Berliner Literaturpreis verliehen.https://www.helveticarchives.ch/archivplansuche.aspx?ID=1246622 (Bestandsbeschreibung in HelveticArchives) https://nbn-resolving.org/https://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-94165 (Online-Inventar des Schweizerischen Literaturarchivs)
Erwerbung: Der erste Teil des Archivs von Ilma Rakusa befindet sich seit 2017 im SLA. Ein zweiter Teil wurde Mitte 2022 übergeben. Die Erschliessung der Privatbibliothek sowie die Lieferung eines dritten Teils stehen noch aus.
Die Erschliessung erfolgte nach dem Provenienzprinzip - die Vorordnung der Materialien von Ilma Rakusa wurde so weit wie möglich beibehalten. Daraus ergibt sich, dass in den A-Teil zahlreiche Sammlungen, Lebensdokumente und Briefe integriert wurden, die den einzelnen Werkkonvoluten beigelegt waren. Teilweise lag im Archiv zudem eine thematisch und aus dem Entstehungskontext begründete Gruppierung verschiedener Werke um ein zentrales Werk vor; so waren zum Beispiel Vorträge und Aufsätze einer Herausgeberschaft zum selben Thema untergeordnet. Auch diese Ordnung wurde übernommen, wobei jeweils Verweise in den betreffenden Werkkategorien gesetzt wurden. Den ersten Teil des Archivs hat Joanna Nowotny 2018 im Rahmen eines Mandats des Vereins zur Förderung des Schweizerischen Literaturarchivs erschlossen, den zweiten Teil Karl Clemens Kübler 2024 dank eines Stipendiums der Ernst Göhner Stiftung.
CH-000015-0-1246622, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-1246622
Erfassung: 2018-08-15 ; Modifikation: 2024-08-07 ; Synchronisierungsdatum: 2024-08-07