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Nachlass Albert Vigoleis Thelen Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) Nachlass Albert Vigoleis Thelen Signatur: SLA-AVT
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Nachlass Albert Vigoleis Thelen Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Nachlass Albert Vigoleis Thelen
Signatur: SLA-AVT
1903 bis 1989
Konsultation nur im Lesesaal SLA.
Biographische Angaben: Der aus Süchteln am Niederrhein stammende deutsche Schriftsteller Albert Vigoleis Thelen (1903–1989) gehört als Lyriker, Übersetzer und wortgewaltiger Prosaautor zu den literarischen Geheimtipps, die von Kennern immer wieder erwähnt, gelobt und euphorisch empfohlen werden. Insbesondere sein monumentaler und erinnerungspoetologisch moderner Roman "Die Insel des zweiten Gesichts. Aus den angewandten Erinnerungen des Vigoleis" (1953) über seine Exilzeit auf der Insel Mallorca brachte dem Autor den Ruf eines großen Humoristen vom Range eines Cervantes, Laurence Sternes oder Jean Pauls ein. Auch Schriftstellerkollegen zollten dem eigenwilligen Autor höchsten Respekt und Anerkennung. Maarten ’t Hart hielt die Insel für das „größte Buch dieses Jahrhunderts“. Paul Celan sprach von einem „vraie œuvre d’art“, und für Siegfried Lenz war «Vigoleis» schlicht „ein epischer Zauberer“. Thelen hatte in den 1920ern Germanistik, Philosophie, Kunstgeschichte sowie Zeitungswissenschaften und niederländische Philologie studiert. Die Jahre 1931 bis 1936 verbrachte er mit seiner Frau Beatrice Thelen-Bruckner auf Mallorca. 1936 flieht das Paar im Zuge des Spanischen Bürgerkriegs in die Schweiz, nach Basel, später nach Auressio. Aufgrund der restriktiven Schweizer Asylpolitik verbringen Thelens die Jahre 1939 bis 1947 dann auf dem Weingut des portugiesischen Mystikers Teixeira de Pascoaes im Norden Portugals, dessen Werke Thelen ins Deutsche übersetzt. 1953 erscheint Thelens Hauptwerk "Die Insel des zweiten Gesichts". Im selben Jahr liest er bei der Gruppe 47. 1954 wird ihm der Fontane-Preis zugesprochen. Es folgen mehrere Jahre als Verwalter der Casa Rocca Vispa in Ascona. In kurzen Abständen erscheinen in Thelens produktivster Phase die Lyrikbände "Vigolotria" (1954) und "Der Tragelaph" (1955) sowie der Roman "Der schwarze Herr Bahßetup. Ein Spiegel" (1956). Ab 1960 verwaltet Thelen mit La Colline in Blonay ein weiteres Anwesen, von 1973 bis 1986 leben er und Beatrice dann in einer Wohnung in Lausanne-Vennes, ehe Thelen 1986 nach Deutschland zurückkehrt, wo er am 9. April 1989 im Dülkener Seniorenheim St. Cornelius stirbt. Umfang und Inhalt der Dokumente: Der Nachlass umfasst eine Vielzahl an Manuskripten und Typoskripten der Werke, eine äusserst reichhaltige Korrespondenz, sowie Lebensdokumente und Sammlungen.Erwerbung: Der Teilnachlass konstituiert sich aus den 2023 vom SLA übernommenen umfangreichen Sammlungen von: Leo Fiethen und Jürgen Pütz, sowie weiteren kleineren Sammlungen aus der Familie Thelen von: Klaus Thelen, Rolf Thelen und Bettina Wiskozil/Hannah Thelen.
Bevorzugte Zitierweise: Schweizerisches Literaturarchiv (SLA), Nachlass Albert Vigoleis Thelen.
CH-000015-0-1829955, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-1829955
Erfassung: 2023-04-27 ; Modifikation: 2023-07-21