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Sammlung Otto Wirz Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) Sammlung Otto Wirz Signatur: SLA-Ms-Lq-280
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Sammlung Otto Wirz Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Sammlung Otto Wirz
Signatur: SLA-Ms-Lq-280
Wirz, Otto (1877-1946) [Bestandsbildner]
1922 bis 1946. - 0.4 Laufmeter
Biographische Angaben: Otto Wirz (3. November 1877 in Olten - 2. September 1946 in Gunten am Thunersee) wuchs als Sohn eines Ingenieurs zunächst in Olten, ab 1890 in Immendingen auf. Das Gymnasium besuchte er in Donaueschingen. Seine Studien am Technikum Winterthur und an den TH in München und Darmstadt schloss er mit dem Diplom als Elektroingenieur ab. Von 1908 bis 1926 arbeitete er als technischer Experte am Eidgenössischen Patentamt in Bern, wo er Albert Einstein kennenlernte. 1909 heiratete er Fanny Clara Wyss (1881 - 1971); aus ihrer Ehe gingen drei Kinder hervor. 1913 begegnete er Hermann Hesse, dessen Roman "Peter Camenzind" ihn 1905 dazu brachte, selber zu schreiben. Wirz hatte sein Leben lang mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen (Tuberkulose, Herzschwäche, Depressionen). Nach seiner frühzeitigen Pensionierung 1926 übersiedelte er als freier Schriftsteller nach Zürich, später an den Thunersee. Wirz' Erstling "Gewalt eines Toren" von 1924 ist einem bis zur Unverständlichkeit extremen Expressionismus zuzurechnen, seine Bildsprache reicht von episch-beschaulich bis zu gewalttätig-skurril. Seine Figuren sind gespalten zwischen Bürgerlichkeit und Rebellion, Kultur und Protest, Ideal und Wirklichkeit. In späteren Werken ("Prophet Müller-Zwo", 1933 u.a.) legt er mehr Gewicht auf die Handlungsführung. Mit konventionellen Liebesromanen ("Späte Erfüllung", 1936, "Rebellion der Liebe", 1938) versucht er, im nationalsozialistischen Deutschland Fuss zu fassen. Sein letzter Roman "Rebellen und Geister" bleibt Fragment und erscheint, herausgegeben von seinem Sohn Wolf Wirz, aus dem Nachlass erst nach seinem Tod 1965. "Das eindrucksvolle Werk von Otto Wirz wird auch in Zukunft eine Sonderstellung einnehmen, denn trotz seiner konventionellen Thematik ist die eigentümlich subjektive Darstellungsweise zu ungewöhnlich und extravagant, um eine nachträgliche Wirkung wahrscheinlich erscheinen zu lassen." (Andreas Solbach, in Rusterholz, Literaturgeschichte, S. 197). Umfang und Inhalt der Dokumente: Bei der Sammlung von Otto Wirz handelt es sich um Einzelstücke: Enthalten ist ein umfangreiches Inventar des Nachlasses Otto Wirz von seinem Sohn Wolf Wirz (Ms-Zq-258), das Typoskript des nicht abgeschlossenen Romans Rebellen und Geister (632 Bl., Ms-Lq-140) sowie den umfangreichen Briefwechsel zwischen Otto Wirz und seinem Verlag J. Engelhorns Nachfolger, Stuttgart, insbesondere mit Adolf Spemann und Paul Schumann (519 Briefe und Karten, 8 Telegramme und Beilagen) aus dem Zeitraum 1922-1935 (Ms-Lq-280-1 bis 280-14) und 1935-1946 (388 Kopien, Ms-Lq-280-a) sowie den Briefwechsel mit Adolf Spemann, 1923-1945 (5 Briefe, 1 Gedicht, 9 Karten, Ms-Lq-280-b).Erwerbung: Kauf, 1970er Jahre, 1989
Bevorzugte Zitierweise: Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Sammlung Otto Wirz
CH-000015-0-247024, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-247024
Erfassung: 2009-04-08 ; Modifikation: 2023-09-29 ; Synchronisierungsdatum: 2024-08-16