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Nachlass Paul Parin
Signatur: SFUA-PP
Nachlass Paul Parin
Parin, Paul (1916-2009) [Bestandsbildner]
1916-2009. - 283 Archivkartons; 80 Laufmeter Drucksorten, Zeitschriften und Bücher, darunter geläufige Titel, Erstausgaben, Bildbände, Widmungsexemplare und vom Bestandsbildner annotierte Bücher; Realien.. - Nachlass
Biographische Notiz: Paul Parin (geb. 20. September 1916 in Graz; gest. 18. Mai 2009 in Zürich) wurde als Schweizer Staatsbürger noch in der ehemaligen Habsburgermonarchie geboren und wuchs als Sohn einer assimilierten jüdischen Familie auf dem elterlichen Gut Neukloster/Novi Klošter in der Untersteiermark auf. Ab 1934 Studium der Medizin in Graz, Zagreb und Zürich, wo er 1943 promovierte. Während des Zweiten Weltkriegs war Parin als Antifaschist aktiv und von 1944 bis 1945 als Chirurg bei der Jugoslawischen Befreiungsarmee. 1946 bis 1952 Ausbildung in Neurologie und Psychoanalyse in Zürich. Von 1954 bis 1971 Forschungsreisen nach Westafrika. Gemeinsam mit Goldy Parin-Matthèy und Fritz Morgenthaler nutzte er die psychoanalytische Methode in der Feldforschung zur Untersuchung des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft und begründete damit die Ethnopsychoanalyse. Parin war eine zentrale Figur bei der Entwicklung einer ethnozentrisch aufgeklärten gesellschafts- und kulturkritischen Psychoanalyse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Seit 1938 lebte Paul Parin mit seiner in Graz geborenen Frau Goldy Parin-Matthèy, die 1997 verstarb, in Zürich, wo er bis 1990 als Psychoanalytiker praktizierte. Außer den zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen und kritischen Essays zu Politik und Kultur veröffentlichte Paul Parin seit 1980 mehrere Erzählbände.Parin-Matthèy, Goldy (1911-1997) [Erwähnte Person], Morgenthaler, Fritz (1919-1984) [Erwähnte Person], Matthèy, August (1913-1960) [Erwähnte Person], Pollack, Otto (1876-1971) [Erwähnte Person], Pollack, Julius [Erwähnte Person], Nikoliš, Gojko [Erwähnte Person]
Psychoanalytisches Seminar Zürich [Erwähnte Körperschaft], Internationale Psychoanalytische Vereinigung (1910-) [Erwähnte Körperschaft], Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (1980-) [Erwähnte Körperschaft]
Ordnungszustand: Geordnet
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Der Nachlass des international renommierten Ethnopsychoanalytikers und Schriftstellers Paul Parin kam 2010 von Zürich an die Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Er enthält 283 Archivkartons, davon 66 mit Dokumenten zum (1.) Werk, 69 zu (2.) Korrespondenz, 20 zu (3.) Lebensdokumenten, 104 zu (4.) Sammlungen und insgesamt 24 Kartons zu (5.) Kryptonachlässen von Goldy Parin-Matthèy, August Matthèy-Guenet, Otto Pollack und weiterer Vorfahren. Der Nachlassteil „1. Werk“ enthält sämtliche erhaltene Handschriften, Typoskripte und themenbezogene Korrespondenzen und Druckwerke. In „2. Korrespondenz“ finden sich hand- und maschinschriftliche Schreiben privaten, wissenschaftlichen und politischen Inhalts von und an Paul Parin (insgesamt 1.733 Adressaten) sowie Verlagskorrespondenzen. In den Teilen (3.) Lebensdokumente und (4.) Sammlungen finden sich zahlreiche Korrespondenzen. Zum Nachlass zählen auch eine Bibliothek mit ca. 80 lfm Drucksorten (ca. 3.500 Titel, Zeitschriften und Bücher, darunter geläufige Titel, Erstausgaben, Bildbände, Widmungsexemplare und von Paul Parin annotierte Bücher) sowie zahlreiche Realien, darunter Mobiliar und Kunstgegenstände. Zu den beschriebenen Nachlassteilen gibt es Verzeichnisse.
DE-611-BF-129112